Die Erde ist flach: Wie kann die Kugelerde-Sonne am 21. Juno über Berlin aufgehen, wenn sie 126 Grad östlich steht? - Azimut entmystifiziert

Versierte "Flach-Erdler" können vermutlich bereits aus dem Titel schließen, dass ich über eine weitere "Unmöglichkeit" des HUM (heliozentrisches Unfug-Modell), sprich, einen weiteren grandiosen, den vielleicht grandiosesten, Unfug dieses Modells "gestolpert" bin, doch der Reihe nach.

Schon seit meiner Jugend frage ich mich, wie die Sonne im Sommer in Deutschland im Nord-Osten aufgehen kann, wenn die Erde eine Kugel ist, die Sonne jedoch lediglich zwischen den beiden Wendekreisen hin- und herwandert, also maximal bis auf 23,4° nördlicher Breite in die nördlichen Gefilde der Kugel gelangt. Seinerzeit fand ich darauf keine befriedigende Antwort.
Aus heutiger Sicht muss diese Frage noch wesentlich provozierender gestellt werden: wie kann die Sonne von Deutschland aus betrachtet, wenn sie hier mittags bekanntermassen auch im Sommer, auch am Tag der Sommersonnwende, dem bekanntlich längsten Tag im Jahr, im Süden steht, morgens, gerade über dem Horizont, deutlich in nördlicher Richtung, im Nord-Osten, aufgehen, wenn die Erde eine Kugel ist? Anders ausgedrückt: welche "Kugelmagie" bringt die Sonne, von mir aus nur scheinbar - im HUM ist ja alles nur scheinbar - dazu, vom Standpunkt eines Betrachters in Deutschland aus gesehen im Nord-Osten aufzugehen, wenn Deutschland mehr als 20 Breitengrade nördlicher liegt als der nördliche Wendekreis?
Östliche Richtung sollte "kein Problem" sein (aber warten wir mal ab 😎), aber nord-östlich?

Um das tatsächliche Problem, die tatsächliche Diskrepanz, zwischen Beobachtung (die für mich als Naturwissenschaftler immer das "Mass aller Dinge" sein muss) und dem Kugelerde-Modell (das niemals Maßstab sein kann) für die "Azimut"-gläubigen Kugelerdler (der Azimut beschreibt übrigens einen horizontalen Winkel zwischen normalerweise Nord als Referenzpunkt und dem beobachteten Objekt) konkret zu verdeutlichen: wenn ich an einem bestimmten Punkt in Richtung Süden schaue und dort ein Objekt sehe, befindet es sich selbstverständlich südlich von mir. Das Objekt befindet sich also bildlich gesprochen "vor" mir. Das Objekt steht in Richtung meines Bauches, wenn ich in südlicher Richtung auf das südlich vor mir stehende Objekt schaue. Schaue ich genau nach Süden, befindet sich ein östlich von mir positioniertes Objekt genau an meiner linken Seite (im rechten Winkel zu Süden), ein westlich stehendes Objekt genau an meiner rechten Seite (ebenfalls im rechten Winkel zur Südrichtung) und ein nördlich von mir gelegenes Objekt hinter mir (180° entgegengesetzt zu Süden). Dies kann jeder anhand einer Kompassrose sehr leicht nachvollziehen.
Jeder kann zudem sehr leicht überprüfen, ob die Sonne zwischen Anfang Juno und Ende Juli "hinter ihm" aufgeht, indem er sich nach Süden dreht und dann schaut, wo sich die Sonne befindet. Tatsächlich geht die Sonne in Deutschland zwischen den Daten der beiden Äquinoktien mit zunächst zunehmender (bis zur Sommersonnwende), dann wieder abnehmender, Tendenz "hinter" einem nach Süden blickenden Beobachter auf, also immer nördlich des Beobachters.

Um nördlich beobachtet zu werden, muss die Sonne, wie jedes andere Objekt, entweder faktisch hinter dem Beobachter stehen, der sich nach Süden wendet oder "vor dem Bauch" eines nach Norden schauenden Beobachters positioniert sein. Im HUM - und nur hier! - muss sie also zwangsläufig über einem Breitenkreis positioniert sein, der sich nördlich des Breitenkreises befindet, auf dem der Beobachter steht. Steht sie tatsächlich südlich des Breitenkreises des Beobachters, wird sie auch als im Süden stehend wahrgenommen, wie Abbildung 4 unten zeigen wird. Daran ändert selbstverständlich auch eine Rotation um eine schräg stehende Kugelachse nichts das geringste.
Im Gegenteil: wie jeder anhand eines Globus nachprüfen kann, wird durch die angeblich schräg gestellte Erdachse in deren "Sommerstellung" - siehe Abbildung 3 unten - eine Landmasse westlich des Sonnenstandes (von wo aus die Sonne als im Osten aufgehend wahrgenommen wird) im Verhältnis zur Sonne über dem nördlichen Wendekreis noch weiter angehoben als zur Mittagsposition der Sonne (Abbildungen 5 und 5a).

Es hilft also dem Kugelerde-Modell (HUM) überhaupt nicht, wenn ein rein horizontaler "Azimut"-Winkel rein mathematisch aussagt, dass die Sonne - für das Beispiel Berlin am 21. Juno - 48° "östlich von Norden" stehend wahrgenommen wird, um angeblich zu "erklären", wie diese nordöstliche Sonnenposition zum Sonnenaufgang - interessanterweise ja nur hier - im HUM entstehen soll.
Der Azimut ist, als reiner Beobachtungswinkel, also als nichts weiter als ein Winkel, der die beobachteten Verhältnisse wiedergibt, selbstverständlich geeignet, die Position eines Objekts am Himmel auch im HUM korrekt zu beschreiben und er mag sogar mathematisch korrekt aus dem HUM ableitbar sein (tatsächlich ist er vollkommen unabhängig vom verwendeten Modell).
Eine zutreffende Beschreibung allein sagt aber noch nichts darüber aus, ob ein Modell korrekt erklären kann, wie die faktische Beobachtung, die Realität als selbstverständlicher, nicht zu diskutierender, Maßstab für die Gültigkeit eines Modells, auf Grundlage des Modells zustande kommen kann, bzw., ob sie innerhalb eines Modells überhaupt zustande kommen kann. Und genau hieran scheitert das HUM - wie so oft - grandios.
Ein mathematisches Modell als beschreibendes Meta-Modell (die Mathematik kann immer nur beschreiben) des HUM ist schon von vornherein ungeeignet, das ihm zugrunde liegende Modell zu "beweisen", da das mathematische Modell lediglich vom HUM abgeleitet ist und nicht umgekehrt.
Der Azimut sagt in seiner für die Berechnung des Sonnenlaufs verwendeten Variante im wesentlichen folgendes aus: Ein Azimut von 0° bedeutet Nord (da Nord als Referenz verwendet wird), ein Azimut von 90° bedeutet Osten, 180° Süden und 270° Westen. Die von der Kompassrose bekannten Zwischenwerte gelten für die Himmelsrichtungen entsprechend. Noch einmal: der Azimut beschreibt lediglich - korrekt - in welcher Himmelsrichtung die Sonne gesehen wird.

Den Azimut jedoch als Begründung dafür zu verwenden, dass über einer Kugelerde die Sonne, die über einem wesentlich südlicheren Breitengrad steht, im Norden wahrgenommen werden kann (vergleiche hierzu meinen Dialog mit ChatGPT 4, dessen Transkript am Ende des Artikels heruntergeladen werden kann), ist nichts weiter als ein ganz klassischer Zirkelschluss, der gleichbedeutend mit folgender Aussage ist: "Die Sonne kann über einer Kugelerde über einem nördlicheren Breitengrad als dem nördlichen Wendekreis im Norden stehen, weil der Azimut das so aussagt" oder, noch etwas deutlicher: "Die Sonne kann über einer Kugelerde über einem nördlicheren Breitengrad als dem nördlichen Wendekreis im Norden stehen, weil die Erde eine Kugel ist und wir das so beobachten können".
Ein solches auf einem Zirkelschluss beruhendes Vorgehen ist selbstverständlich maximal unwissenschaftlich und irrational.

Meine selbst gestellte Aufgabe, deren Lösung ich hier beschreibe, war es, herauszufinden, ob es überhaupt möglich ist, dass die Sonne über einer Kugelerde in nördlicher Richtung stehend beobachtet kann, wenn sie tatsächlich - laut Modell - über einem südlicheren Breitengrad als der Beobachter steht. Wer hier den Bezug zur Überschrift des Artikels vermisst, möge sich noch ein ganz klein wenig gedulden.

Am Ende des Artikels werde ich zeigen, wie elegant das Modell der Flachen Erde die hier aufgeworfene Frage des Sonnenaufgangs über Berlin im Nordosten beantwortet; ganz ohne jede "Zauberei" und "Trickserei" und Azimutwinkel als Pseudo-Begründung und "Himmelsäquator" und "Ekliptik" und "Schiefe der Ekliptik" und dergleichen und so weiter und so weiter.
Diese astronomischen Konzepte mögen alle ihre Berechtigung haben, auch über einer Flachen Erde, aber sie sagen, noch einmal, nicht das geringste über die Gültigkeit eines Modells aus, die sich einzig ergibt, wenn Beobachtungen im Modell durchgehend, d. h., für alle in der Realtiät auftretenden Situationen, zutreffend abgebildet werden können.
Versagt das Modell hierin, muss es aus wissenschaftlicher Sicht korrigiert oder ganz verworfen werden.

Beginnen wir nun mit dem allzu Offensichtlichen, das ja bekanntlich häufig gerade deshalb am schwierigsten zu bemerken ist:

Wie immer entnehme ich die Daten für den Sonnenaufgang an einem bestimmten Ort der Datenbank timeanddate.com, die neuerdings auch über timeanddate.de abzurufen ist. Nach Aussage der Betreiber dieser Website - email-Kommunikation vom 02.07.2024 - beruhen die Daten und Informationen auf Algorithmen und Daten des "United States Naval Observatory" (USNO) und der NASA, die weiter optimiert wurden, um akkurate Ergebnisse zu erhalten und sogar die Refraktion berücksichtigen. Diese Daten werden anhand lokaler Gegebenheiten (welche das sind, habe ich nicht erfahren) überprüft.

Am 21.06.2024 ging die Sonne über Berlin (auf 52,52° nördlicher Breite, 13,40° östlicher Länge gelegen) um 04:43 Uhr in nord-östlicher Richtung (48° auf der Kompassrose = 48° Azimut) auf und um 21:33 Uhr in nord-westlicher Richtung (312° auf der Kompassrose) unter. Die Tageslänge betrug exakt 16 Stunden, 50 Minuten und 2 Sekunden (16:50:02).

Anhand der Tageslänge können wir mit einfachster Mathematik der 7. oder 8. Klassenstufe (Dreisatz) berechnen, über welchem Längengrad die Sonne am 21. Juno stand, um in Berlin als "aufgehend" wahrgenommen zu werden.
An der so genannten Meridian-Position wird ein Gestirn von allen Positionen nördlich des nördlichen Wendekreises exakt im Süden beobachtet. Für Beobachter südlich des südlichen Wendekreises steht dasselbe Gestirn an seiner Meridian-Position exakt nördlich. An seiner Meridian-Position steht das Gestirn folglich exakt über dem Längengrad, auf dem sich der Beobachter befindet (Berlin) und erreicht am Himmel den höchsten Punkt seiner täglichen Bahn von Aufgang bis Untergang, wodurch die Meridian-Position im Falle der Sonne genau die Hälfte des Tages markiert.
Die Meridian-Position gibt uns also den Referenzpunkt an, von dem aus wir die longitudinale Position des Sonnenstandes zum Sonnenaufgang für jede beliebige Tageslänge berechnen können.
Folglich berechnen wir, wie lange die Sonne von Sonnenaufgang bis zur Meridianposition benötigt, was selbstverständlich der Hälfte der Tageslänge am 21. Juno, also 8 Stunden und 25 Minuten entspricht. Diesen Wert müssen wir noch in das Dezimalsystem umwandeln (Dreisatz 😱) und erhalten 8,42 Stunden von Sonnenaufgang bis zur Meridian-Position.
Da sich die Kugelerde - angeblich - in 12 Stunden um 180° dreht, ist es nun sehr einfach, über einen weiteren Dreisatz auszurechnen, um wie viel Grad sie sich während 8,42 Stunden dreht: 8,42 h/12 h x 180° = 126,3°.

Da Berlin auf 13,4° östlicher Länge liegt, musste die Sonne am 21.06.2024 über dem Längengrad stehen, auf dem sich auch Tokio (im "Land der aufgehenden Sonne") befindet, um in Berlin als aufgehend wahrgenommen zu werden: 139,7° östlicher Länge.

Und nun schauen wir uns das ganze grafisch an - auf diese Weise werden uns ja auch meist bestimmte Aspekte der Kugelerde-These verkauft:

 sonnenaufgang berlin

 

Abbildung 1: Grafische Darstellung der Verhältnisse auf einer Kugelerde, die einen Sonnenaufgang über Berlin entstehen lassen sollen. Die grün gestrichelte Linie ist die Tangente an die Kugelwölbung, also die Blickrichtung, in der auf/von der Kugelerde "etwas gesehen" werden kann.
Die Sonne ist es nicht...


Das war dann ja wohl wieder mal nichts! Ich hätte vom HUM allerdings auch nichts anderes erwartet. Inzwischen kann ich nur noch sagen:

Wacht endlich auf!

Mit simpelster Mathematik habe ich gezeigt, dass auf einer Kugelerde die Sonne niemals, unter gar keinen Umständen, von Berlin aus auf dem 140sten östlichen Längengrad als "aufgehend" wahrgenommen werden kann. Warum nicht? Weil sie vom Rest der Kugel, der zwischen Berlin und dem 140sten östlichen Längengrad liegt, vollständig verdeckt würde (genau so, durch abwechselnde Verdeckung und Nicht-Verdeckung der Sonne durch die rotierende Kugel, wird ja im HUM die Entstehung von Tag und Nacht erklärt). Niemand ist in der Lage, über einen solchen Winkel "um die Ecke" zu sehen. Jedenfalls niemand, den ich kenne 🥸.
Aber hören wir kurz unseren Kugelerde-Freunden zu: "Wie immer fehlt in der Grafik die 3. Dimension. Die tatsächlichen Verhältnisse, also der Punkt, an dem die Sonne im Raum in Bezug zur Erde steht, sind nicht abgebildet. Das ist nicht überzeugend".

Wirklich? Ist das Euer Ernst? Bedeutet "Sonnenaufgang" neuerdings nicht mehr, dass sich die Sonne gerade eben oberhalb des Horizonts zeigt, also gerade eben hinter dem Kugelbauch auftaucht? Und sinkt neuerdings nicht mehr alles "unter den Horizont", das nicht bei 3 auf den Bäumen ist, Verzeihung, das für einen Mann (oder ein Weib) "durchschnittlicher" Größe mehr als 5 km von seinem Standpunkt in Sichtrichtung entfernt ist? Oder ist die Sonne plötzlich kein entferntes Objekt mehr, das vom "Kugelbauch-Horizont", wie angeblich alle anderen weit entfernten Objekte (auf der Erde), so lange verdeckt wird, bis sie durch Drehung des Globus vor der Sonne langsam am Horizont emporsteigt und dadurch "aufgeht"?
Hier hilft auch nicht, dass die Sonne "im Mittel" angeblich 149,6 Millionen km von der Erde entfernt ist. Im Gegenteil: je größer der Abstand Sonne-Erde wäre, ein desto weiter von der Sonne entferntes Objekt würde der "Tangens-Strahl" aus Abbildung 1 treffen, wäre also für den Beobachter in Berlin, der zu gerne den Sonnenaufgang sähe, sichtbar.

Dieser laterale Abstand von der Sonne, also die Fehlpeilung zur Sonne anstelle eines Sonnenaufgangs, würde im HUM lächerliche 109.9 Millionen km betragen. Herleitung siehe Abbildung 1a.

Vielleicht findet sich ein pfiffiger Astronom, der mir anhand der Tangenslinie sagen kann, welches Himmels-Objekt anstelle der Sonne im HUM am 21. Juno morgens um 4:43 Uhr tatsächlich sichtbar wäre.

Ha! Ich habe meinen "guten Freund" ChatGPT gefragt, welcher Stern oder welches Sternbild am 21.6. von der Erde aus betrachtet 36,3° westlich der Sonne stehe. Seine Antwort: "Am 21. Juni steht ein Punkt 36,3° westlich der Sonne ungefähr in der Nähe des Sternbilds Stier. Sterne in dieser Region, wie z.B. Aldebaran, sind daher relativ nah an dieser Position."
Also, liebe Berliner, jetzt habt Ihr etwas wichtiges gelernt: wenn Ihr noch auf der Kugelerde lebt, ist das, was Ihr am Morgen des 21. Juno aufgehen seht, nicht die Sonne, sondern vermutlich Aldebaran 😱.

Wer jetzt argumentieren möchte, ich hätte die Tangente zu "flach" eingezeichnet, der bedenke bitte folgendes: Ich habe den schwarzen Strich, der den Kreis bei "Berlin, 13,4° Ost" schneidet, lediglich so lang gezeichnet, um den Schnittpunkt deutlicher hervorzuheben. Maßstäblich entspräche die Länge dieses Strichs einem Turm von 120 m Höhe. Von einem solchen Turm aus müsste die Tangente steiler eingezeichnet werden, aber selbst dann würde der "Tangens-Strahl" die Sonne niemals treffen. "Bedauerlicherweise" liegt Berlin im Mittel nur ca. 35 m über Meeresspiegel, also hilft das der Kugelerde auch nicht.

Herleitung Fehlpeilung Sonne Berlin
Abbildung 1a: Herleitung zur Berechnung der Fehlpeilung auf Basis des angeblichen Abstands Erde-Sonne

Nachdem ich mich schon fruchtlos mit ChatGPT darüber unterhalten hatte, weshalb die Sonne über Berlin zum besagten Datum im Nord-Osten aufgeht, während sie tatsächlich weit südlicher steht, habe ich mich heute (05.07.2024) mit dem Konkurrenzmodell claude.ai über die in Abbildung 1 dargestellten Verhältnisse ausgetauscht. claude.ai schneidet nicht nur in Benchmark-Tests besser ab als ChatGPT, sondern kann auch Bilder sehr gut analysieren. Seine "Performance" bei der Analyse dieser Frage war für mich zwar recht ent-täuschend (claude hat sehr viele aus meiner Sicht "dumme" Fehler gemacht), aber dennoch, oder gerade deshalb, könnt Ihr das Transkript ebenfalls am Ende dieses Artikels herunterladen.

Schauen wir uns nun an, ob die Sonne "wenigstens" im Nord-Osten aufgehen könnte. Ich habe vor kurzem dieses schöne Bild bei Wikipedia gefunden, das, bewusst oder unbewusst?, den Eindruck erwecken könnte, dass "die Ekliptik" "es richtet", denn auf dieser Grafik sieht es so aus, als würde die Sonne im Sommer ziemlich "von Norden" auf die schöne Erde scheinen.

misleading ecliptic

Abbildung 2: Darstellung diverser Postulate des heliozentrischen Modells betreffend u. a. die Ekliptik. Diese Darstellung suggeriert meiner Ansicht nach, dass die Sonne im Sommer im HUM weit nördlich des nördlichen Wendekreises auf die Erde scheint.

Dieser Eindruck täuscht allerdings gewaltig, denn tatsächlich steht die Sonne, wenn von mir aus angeblich auch nur scheinbar, am 21. Juno senkrecht über dem nördlichen Wendekreis, der sich auf lediglich 23,4° nördlicher Breite befindet. An diesem Tag wirft ein senkrecht exakt am nördlichen Wendekreis aufgestelltes Objekt zu keiner Seite einen Schatten, wenn die Sonne exakt ihre Meridian-Position erreicht.
Die Wendekreise heißen so, weil die Sonne niemals nördlicher als bis zum nördlichen und niemals südlicher als bis zum südlichen Wendekreis wandert. Hat sie einen von beiden erreicht, "wendet" sie, d. h., sie bewegt sich wieder langsam in Richtung auf den entgegen gesetzen Wendekreis und überschreitet dabei den Äquator.
Halten wir also fest, dass die Sonne niemals nördlicher als bis auf 23,4° Nord wandert.

Dieses schöne Bild aus Wikipedia gibt die tatsächlichen Verhältnisse (auf einer Kugelerde 😎) wesentlich realistischer wieder:

jahreszeiten

Abbildung 3: Darstellung der Entstehung der Jahreszeiten im HUM.

Hier sehen wir, wie die Sonne - im HUM scheinbar - lediglich zwischen nördlichem Wendekreis im Sommer (Nordhälfte der Erde) zum südlichen Wendekreis im "Nordwinter" und wieder zurück wandert, während sie zweimal jährlich, zu den Äquinoktien im Frühjahr und Herbst, den Äquator überschreitet.
Sehen wir uns doch diese schöne Grafik auch einmal genauer an: Angeblich wird die Erde auf ihre angebliche Kreisbahn um die Sonne durch die Gravitation der Sonne gezwungen und Gravitation und "Fliehkraft" (die Fliehkraft ist eine Scheinkraft) gleichen sich gegenseitig aus, so dass dieser Zustand ad infinitum bestehen bleibt. So weit, so gut, von mir aus. Die Gravitationskraft der Sonne wirkt also bildlich gesprochen auf die Erde wie eine unsichtbare Schnur.
Nun nehme bitte jede(r), die/der noch einen Globus sein Eigen nennt, diesen zur Hand, drehe ihn so, dass die "schiefe Erdachse" so, wie in der Grafik für den 21. Juno gezeigt, zum Körper zeigt und drehe sich dann mit dem Globus am ausgestreckten Arm um 180° um sich selber. Was sehen wir? Die Schrägstellung der Erdachse zu unserem Körper, der die Sonne repräsentiert, ändert sich kein bisschen. Selbstverständlich nicht. Übrigens hat sich die Schrägstellung der Erdachse zu unserem Körper während der Halbkreisbahn auch nicht verändert, wenn wir uns nur um 90° gedreht haben. Würde sich also die angebliche Kugelerde auf ihrer angeblichen Kreisbahn um die Sonne so verhalten, wie sich jeder andere auf einer Kreisbahn rotierende Körper verhält (vergleiche z. B. die Drehbewegung der Gondeln eines Kettenkarussels), hätten wir auf der Erde überhaupt keine Jahreszeiten, sondern, ausgehend von der von uns gewählten Startposition der Erdachsen-Schrägstellung, auf der Nordhälfte permanent Sommer und auf der Südhälfte permanent Winter.
Um die in Abbildung 3 gezeigten Verhältnisse zu erreichen, die essentiell für die Erklärung der Jahreszeiten im HUM sind, müsste sich die schräg gestellte Erdachse mit jedem Tag um 1/91,25° im Uhrzeigersinn drehen, während sich die Erde angeblich gegen den Uhrzeigersinn um sich selber (nur auf diese Weise kann die Sonne im Osten auf- und im Westen untergehen) und auch um die Sonne dreht (angeblich behalten die aus dem angeblichen "Urknall" entstandenen Himmelskörper bis auf wenige Ausnahmen den Rotationsimpuls bei, der ihnen nach dem Urknall verliehen wurde, und dieser war gegen den Uhrzeigersinn. Wie war das noch: Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts funktioniert).
Das widerspricht selbstverständlich jeder uns bis jetzt bekannten physikalischen Möglichkeit, denn die Kreiselkräfte eines derart schweren Körpers wie der Erde, der sich zudem entsprechend schnell dreht, würden eine solche Bewegung von vornherein verhindern (angeblich soll sich die Kreiselachse im Verlauf eines Jahres gegen die Drehrichtung des Kreisels einmal um sich selber drehen), aber bei der Kugelerde und dem HUM insgesamt hat grundlegende Physik offenbar noch nie eine Rolle gespielt.
Hauptsache, man kann ein schönes Bildchen malen, das zeigt "wie es geht" (gehen könnte, wenn es denn so möglich wäre).
Wer meinen Ausführungen nicht folgen kann, nehme bitte den Globus zur Hand und überprüfe sie.

Gut, das war nur ein kleiner Ausflug in eine weitere Domäne der "Kugelerdemagie". Fahren wir nun fort, uns zu überlegen, ob die Sonne über einer Kugelerde nach dem Frühjahrsäquinoktium und vor dem Herbstäquinoktium über Deutschland von einem bestimmten Standpunkt aus betrachtet mit jedem Tag nach dem Frühjahrsäquinoktium immer weiter nörlich aufgehen kann, bis sie zur Sommersonnwende, in dem hier untersuchten Beispiel, über Berlin in Richtung Nordost (48° auf der Kompassrose) aufgeht. Wie gesagt wandert sie nur bis zum nördlichen Wendekreis nördlich, was dazu führt, dass sie selbstverständlich mittags (Meridian-Position) von Deutschland aus gesehen immer im Süden steht.
Wir vermuten also, wie üblich, Magie, um die Sonne über der Kugelerde über Berlin nord-östlich aufgehen zu lassen, aber schauen wir uns das genauer an:

Sonne über Äquator Kugelerde

Abbildung 4: Stand der Sonne von einem Beobachter aus gesehen, der sich auf einem Breitengrad nördlich des Äquators befindet. Zu den Daten der Tag- und Nachtgleiche (Äquinoktien) ist die Erdachse im HUM nicht zur Sonne gekippt! Siehe Abbildung 3.
Andernfalls könnte sie zu diesen Daten nicht senkrecht über dem Äquator stehen.

Abbildung 4 veranschaulicht deutlich, dass ein Beobachter, der sich, hier zum Datum der Äquinoktien, auf einem Breitengrad nördlich des Äquators (bzw. der akutellen Position der Sonne) befindet, die Sonne südlich von sich stehen sieht. Dies gilt sowohl für den Sonnenauf- und Untergang, als auch für die Meridianposition der Sonne.
Dementsprechend nimmt ein Beobachter, der sich südlich der Position der Sonne über einem bestimmten Breitengrad befindet, die Sonne natürlich nördlich von sich wahr.
Nördlich des nördlichen Wendekreises kann die Sonne also im HUM niemals nördlich wahrgenommen werden, da sie niemals über einem Breitengrad nördlich des nördlichen Wendekreises steht.

Diese Behauptung können wir auf timeanddate.de leicht anhand der brasilianischen Stadt Macapá überprüfen, die sich auf 0,04° nördlicher Breite und damit nur ca. 4 km nördlich des Äquators befindet. Während die Sonne direkt am 21.09.2024 dort mittags - gerade noch - im Norden stehend wahrgenommen wird, wird sie bereits einen Tag später, am 22.09.2024, südlich stehend beobachtet, da sie ab diesem Datum in Richtung des südlichen Wendekreises wandert. Ab dem 24.04.2024 geht sie in Richtung 91° auf der Kompassrose bereits südlich von Osten auf und mit 269° auch südlich von Westen unter. Ab dem 24.04.2024 steht sie mittags nicht mehr senkrecht über Macapá, sondern wird mit einem Winkel von 89° zum Horizont Richtung Süden stehend wahrgenommen.
Ein Beobachter in Macapá, der ständig nach Süden blickt, sieht sich also der kuriosen Situation gegenüber, dass er die Sonne am 21.09.2024 mittags hinter sich im Norden wahrnimmt und nur einen Tag später vor sich im Süden.

Dies bestätigt voll und ganz die Schlussfolgerungen, die sich aus Abbildung 4 ergeben: Steht die Sonne südlich eines Breitengrades, auf dem sich der Beobachter befindet, wird sie im Süden wahrgenommen, steht sie nördlich davon, wird sie im Norden wahrgenommen. Was im übrigen auf einer Kugelerde wohl zu erwarten war.

Man beachte übrigens, dass die Tageslänge in Macapá ganzjährig 6 bis 7 Minuten länger als 12 Stunden dauert. Es gibt dort also keine wirkliche Tag- und Nachtgleiche. Und das ausgerechnet am Äquator, über dem die Sonne zu den Äquinoktien absolut senkrecht steht, also irgend welche merkwürdigen "Kugelwinkel" (oder Winkel oder Nichtwinkel des "Himmelsäquators" zur "Ekliptik"), die ja angeblich zum Beispiel in Deutschland im Sommer die Tage länger und im Winter kürzer als zur Tag- und Nachtlgeiche sein lassen sollen, keine Auswirkung haben können. Kugelerdemagie halt... Oder dreht sich die Erde in Macapá, am Äquator, langsamer als in 24 Stunden einmal um sich selbst? Vermutlich, denn dort ist ja der "Kugelbauch", also die "zentripetalkraftbedingte Rotationsverlangsamung" 😱 😋 (Unfug macht Freude) am größten.

Auf einer Kugelerde befindet sich "Norden" selbstverständlich ganz oben am Nordpol und Süden ganz unten am Südpol, weshalb wir sagen können, dass die Sonne im HUM immer südlich stehend wahrgenommen wird, werden muss, sobald sich ein Beobachter nördlich des nördlichen Wendekreises oder "höher" auf der Kugel Richtung Nordpol befindet. Immer? Geht sie nicht zur Tag- und Nachtgleiche im Osten auf und im Westen unter? Natürlich, aber warten wir ab, ob das HUM das abbilden kann...
Wir können also bereits jetzt davon ausgehen, dass eine im Nordosten aufgehende Sonne über Berlin, das sich, wie gesagt, 29,12°nördlich des nördlichen Wendekreises befindet, durch das HUM schlicht nicht abgebildet werden kann, weil die Sonne im HUM durch die Kugelgeometrie nun mal niemals nördlicher als über dem nördlichen Wendekreis stehen kann.

Weil ich ein gründlicher Mensch bin, mich nicht einfach so mit Grafiken zufrieden gebe (auch nicht mit von mir selber erstellten) und es ja immerhin möglicherweise doch irgend welche merkwürdigen Winkelverhältnisse durch die Kugel geben könnte, habe ich mir das ganze noch auf dem Globus angesehen. In der nächsten Abbildung zeige ich den dazu von mir ersonnenen Versuchsaufbau, anhand dessen mir zuerst auffiel, dass die Sonne am 21. Juno von Berlin aus unmöglich als aufgehend gesehen werden könnte:

 Globus Experiment Berlin

Abbildung 5:  Globus-"Experiment" zur Untersuchung der Möglichkeit eines nord-östlichen (48° Kompassrose) Sonnenaufgangs in Berlin am 21. Juno.
Der Laserpointer markiert den Sonnenstand auf dem nördlichen Wendekreis auf dem Längengrad von Tokio (139,7° östlicher Länge).
Der gelbe Fleck im Osten Russlands weit oberhalb Tokios markiert einen von Berlin aus gesehen nördlichen Sonnenstand (der einen wesentlich kleineren Winkel als 48° Kompassrose bildet).
Die Schrägstellung der Globusachse entspricht der Position am 21. Juno laut Abbildung 3.
Der faktisch beobachtete Azimut zum Sonnenaufgang (auf der Erde) beträgt 48° (NO), aber die Sonne steht sehr weit südlich von Berlin, wodurch der auf der Kugelerde beobachtete Azimut wesentlich größer als 90° sein müsste (grob geschätzt 135°, SO).
Faktischer Azimut und die durch die Kugelgestalt vorgegebene Sonnenposition auf der Kugelerde zum Sonnenaufgang stimmen nicht überein.
Anhand des Kugelerde-Modells können die tatsächlich beobachteten Verhältnisse weder erklärt, noch dadurch abgebildet werden.

Berlin Meridian

Abbildung 5a: Berlin nahe der Meridian-Position.
Zum Meridian-Durchgang steht die Sonne exakt im Süden, der Azimut beträgt 180°.
Faktischer Azimut und die auf der Kugelerde herrschenden Sonnenstands-Bedingungen stimmen überein.
Eine südlich, über einem südlicheren Breitengrad, stehende Sonne wird tatsächlich als im Süden stehend beobachtet.

Ich denke, die Abbildungen 5 und 5a sprechen voll und ganz für sich selbst: unter gar keinen Umständen, auch nicht durch merkwürdige "Winkelverhältnisse" von Ekliptik zu Himmelsäquator oder sonstige Winkelzüge, könnte die Sonne am 21. Juno von Berlin aus auf einer Kugelerde als im Nord-Osten aufgehend wahrgenommen werden.
Wer es ganz genau wissen möchte: Das - unscharf abgebildete - Lineal habe ich verwendet, um mit Hilfe des Laserpointers zu ermitteln, wie viel höher (nördlicher auf der Kugel) Berlin als der Sonnenstand auf dem Längengrad Tokios am nördlichen Wendekreis auf meinem Globus liegt: ca. 10 cm höher. Der Globus hat einen Durchmesser von ca. 22 cm.
Der vertikal, in nördlicher Richtung, gemessene Abstand zwischen der Sonne im HUM und Berlin im HUM ist zum Zeitpunkt des (auf der Kugelerde nicht sichtbaren) Sonnenaufgangs wesentlich größer als beim Meridian-Durchgang, wie jeder sehr leicht selber erkennen kann.
Wenn jedoch unter den angeblichen HUM-Bedingungen die Sonne mittags (Meridian-Position der Sonne), also zu dem Zeitpunkt, an dem die azimutale Abweichung zwischen einem genau nach Süden schauenden Beobachter und Sonne exakt null Grad beträgt (und damit Erdrotation und Schrägstellung der Erdachse keinen Einfluss auf die beobachtete Position ausüben können), von Berlin aus nicht nur tatsächlich im Süden gesehen wird, sondern im Kugelerdemodell ebenfalls südlich von Berlin steht, kann sie unter den in Abbildung 5 gezeigten Bedingungen (eines unmöglich sichtbaren Sonnenaufgangs, siehe Abbildung 1) kaum nördlich von Berlin stehen, nur weil die Azimut-Funktion faktische Beobachtungen korrekt wiedergibt.
Die angebliche Erddrehung ändert an dieser Situation ganz sicher nichts und die angebliche Neigung der Erdachse, wie hier gezeigt, erst recht nichts. Somit sind alle drei Argumente, die als einzig mögliche ständig bemüht werden, um den nord-östlichen Sonnenaufgang nördlich des nördlichen Wendekreises auf der Kugelerde zu begründen, hinfällig.

Fall erledigt.

Damit hat sich das HUM gerade mit der angeblichen Neigung der angeblichen Erdachse (um 23,4°), die in diesem unsäglichen Modell zwingend notwendig ist, um, unter den wiederum unmöglichen physikalischen Bedingungen einer sich gegen die Kreiselbewegung drehenden Kreiselachse, siehe weiter oben, die Jahreszeiten zu "erklären", selber ein Bein gestellt. Bekanntlich haben Lügen kurze Beine...

So viel zur Möglichkeit eines nord-östlichen Sonnenaufgangs in Berlin am 21. Juno auf einer angeblichen Kugelerde. Das ist unmöglich.
Was schlussfolgern wir daraus?

Wir sehen jetzt auch sofort etwas anderes sehr Schönes: auf einer Kugelerde könnte die Sonne bedauerlicherweise von Deutschland aus gesehen auch niemals genau im Osten auf- und im Westen untergehen, wie sie es für jeden beobachtbar an den Äquinoktien vollführt. Sie würde sommers wie winters, im Frühjahr wie im Herbst, immer südlich von Osten auf- und südlich von Westen untergehen: im Sommer weniger südlich als zu den Äquinoktien und im Winter, aber sie könnte niemals die süd-östliche Richtung auch nur Richtung exakt Osten (oder exakt Westen beim Untergang) überwinden.
Davon abgesehen hätten wir auf einer Kugelerde auch für die Tag- und Nachtgleichen dasselbe Problem wie zur Sommersonnwende: Die Sonne würde exakt 90 Längenkreise östlich des Beobachters als aufgehend wahrgenommen, womit die Tangente an den Kugelbauch exakt parallel zur Richtung des einfallenden Sonnenlichts, also nach wie vor nicht in Richtung auf die Sonne, verliefe. Damit könnte die Sonne immer noch nicht gesehen werden. Auf einer Kugelerde wären nur Sonnenauf- und untergänge für - durch Sonnenauf- und Untergang definierte - Tageslängen sichtbar, die, wie zwischen Herbst- und Frühjahrsäquinoktium, jeweils weniger als 12 Stunden betragen.

Liebe Kugelerde-Gläubige, die Ihr anscheinend jedwede Falsifizierung des HUM, aber nie das HUM selber anzweifelt (weshalb ich diese Haltung als Glauben und ihre Anhänger als Gläubige bezeichne): Hier, am Globus aufgezeigt, habt Ihr die Position der Sonne im Raum, wie sie sich für Berlin am 21. Juno im HUM darstellen würde: auf 139,7° östlicher Länge über dem nördlichen Wendekreis.
Legt gerne die Tangente (z. B. ein Lineal) in östlicher Richtung an Berlin an und schaut nach, ob sich dadurch irgend ein gravierender Unterschied zu Abbildung 1 ergibt (und die Sonne also als aufgehend sichtbar wäre).

Untersuchung der Möglichkeit eines nord-östlichen Sonnenaufgangs über Berlin für das Flache-Erde-Modell


Nachdem durch das Kugelerde-Modell ein nord-östlicher Sonnenaufgang über Berlin nicht ansatzweise abgebildet werden kann, schauen wir uns nun an, was uns das konkurrierende Modell einer Flachen Erde diesbezüglich offenbart.
Auf einer flachen Erde sind wir zunächst nicht durch einen "Kugelbauch"-Horizont beschränkt, weshalb die Sonne in und aus jedweder Richtung problemlos gesehen werden kann - falls sie gesehen werden kann. Was meine ich damit?
Im Flache-Erde-Modell kreist die Sonne über der Erde (vermutlich in einer leicht elliptischen Bahn). Um auch hier Tag und Nacht entstehen zu lassen, muss die Sonne in diesem Modell als wesentlich kleiner betrachtet werden als im Kugelerde-Modell. Ich habe in diesem Artikel eine theoretische Erklärung für das Phänomen des Sonnenauf- und -untergangs aufgezeigt. Dies klärt jedoch nicht die Frage, weshalb Tag und Nacht entstehen, also das Sonnenlicht nur zu bestimmten Zeiten bestimmte Abschnitte der Flachen Erde erhellt. Die Erklärung hierfür ist simpel: die Entfernung der Sonne zum Beobachter variiert im Laufe eines Tages. Da die Helligkeit eines Objekts mit dem Quadrat seiner Entfernung zum Beobachter abnimmt, erklären sich dadurch auch die beobachteten Dämmerzustände.
Wir müssen also zunächst bestimmen, in welcher Entfernung zum Beobachter die Sonne auf der (flachen) Erde gesehen werden kann. Hierbei hilft uns wieder timeanddate.de.

In der nachfolgenden Abbildung 6 habe ich die auf timeanddate.de angegebenen Winkel der Sonne zum Meridiandurchgang für verschiedene Städte für den 21. Dezember gegen den Abstand der Städte vom südlichen Wendekreis aufgetragen, über dem die Sonne am 21.12. steht. Bei einem Winkel zum Horizont von 0 ist die Sonne nicht mehr sichtbar, sie ist "untergegangen" (oder befindet sich kurz vor ihrem "Aufgang"). Ein Winkel von 90° bedeuet, dass die Sonne exakt senkrecht über dem Beobachter steht.

sonnenlauf gerade

Abbildung 6: Sichtbarkeit (Winkelhöhe) der Sonne über dem Horizont für verschiedene Städte im Abstand vom Südlichen Wendekreis.


Interessanterweise, aber auch "glücklicherweise", bildet die Funktion eine exakte Gerade, weshalb es sehr einfach ist, den Schnittpunkt mit der X-Achse und damit den genauen Abstand zu bestimmen, innerhalb dessen die Sonne für einen Beobachter maximal sichtbar ist: auf Grundlage der vorhandenen Daten ergeben sich mathematisch exakt 9.999,99 km.
Diese Beobachtung ist übrigens vollkommen unabhängig vom postulierten Modell. Sie ist schlicht eine Untersuchung der tatsächlichen, beobachtbaren, Verhältnisse: Ist ein Beobachter weiter als 10.000 km vom tatsächlichen Standpunkt der Sonne über einem bestimmten Breitenkreis (gleiches gilt selbstverständlich dann analog für einen Längenkreis) entfernt, kann er die Sonne rein perspektivisch nicht mehr sehen.
Übertragen wir dieses auf Fakten basierende Ergebnis nun auf die oben dargelegten Verhältnisse, wie sie sich auf einer Kugelerde ergeben würden, haben wir den nächsten Punkt, an dem das Kugelerde-Modell (HUM) versagt: Ich habe mir von ChatGPT berechnen lassen, wie weit die Entfernung zwischen Berlin und dem Schnittpunkt 139,6° Ost und 23,4° N, also dem Punkt auf einer Kugelerde wäre, an dem die Sonne so steht, dass sie in Berlin als Sonnenaufgang wahrgenommen wird (werden würde, wenn es im HUM ginge). Diese Entfernung beträgt etwa 10.100 km, womit es zum angegebenen Zeitpunkt keinen Sonnenaufgang geben kann (interessanterweise kommt dieser Wert jedoch dem von mir ermittelten erstaunlich nahe; wahre Fakten sind wohl durch das HUM nicht grundlegend manipulierbar).
Falls jemand einwenden möchte, dass nur die Entfernung Berlin-Sonne auf demselben Breitengrad wie Berlin relevant sei, bitte sehr: diese ist mit 8.538 km viel zu gering; die Sonne müsste dann bereits bei "Sonnenaufgang" deutlich oberhalb des Horizonts stehen (ca. 15° näherungsweise extrapoliert aus Abbildung 6).

Nachdem wir nun ein ziemlich genaues Mass für die Entfernung haben, innerhalb derer die Sonne sichtbar ist (mit "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" wurden die in Abbildung 6 gezeigten Beobachtungsergebnisse auf der flachen Erde gewonnen), ist es sehr einfach, diese Verhältnisse auf das Modell der Flachen Erde zu übertragen. Wir müssen dazu lediglich einen Kreis mit 10.000 km Radius um einen bestimmten Punkt auf der Karte der Flachen Erde (Gleason-Karte) ziehen und seine Schnittpunkte mit den Kreisen bestimmen, die für die Jahreszeiten relevant sind: Nördlicher Wendekreis, Äquator und Südlicher Wendekreis.
Und siehe da, was sich für das Kugelerde-Modell als unmöglich herausgestellt hat, ergibt sich für das Flache-Erde-Modell für Deutschland zwingend:
Am 21. Juno geht die Sonne im Nordosten auf und im Nordwesten unter. Am 21. Dezember geht sie im Südosten auf und im Südwesten unter. Exakt so, wie hier vor Ort beobachtet.
Bedauerlicherweise geht die Sonne in meiner sehr einfachen schematischen Darstellung nicht exakt im Osten auf und im Westen unter, wenn die Sonne über den Äquator läuft (Zeitpunkt der Äquinoktien).

Ich behaupte allerdings nicht, dass das in Abbildung 7 gezeigte Modell zu 100% theoretisch von mir durchdacht, durchdrungen und damit zu 100% korrekt wäre. Andererseist bin ich zuversichtlich, dass die astronomischen Erkenntnisse, die für den Sonnenlauf bei den entsprechenden Experten und Institutionen vorhanden sind, mit Leichtigkeit so auf das Modell der Flachen Erde übertragen werden könn(t)en, dass die tatsächlichen Verhältnisse in jeder Hinsicht korrekt abgebildet werden.

Abbildung 7 veranschaulicht außerdem, dass, sogar weshalb, die Tageslänge im Sommer und im Winter bei uns in Deutschland deutlich differiert: vom Frühjahr ausgehend werden die Tage bis zur Sommersonnwende länger und danach wieder kürzer, bis sie zur Wintersonnwende am kürzesten sind, weil die Schnittpunkte des weißen 10.000 km-Kreises, innerhalb dessen die Sonne nur sichtbar ist, mit dem nördlichen Wendekreis einen wesentlich größeren Teilbereich des weißen Kreises als sichtbare Sonne ergeben als mit dem südlichen Wendekreis. So einfach kann das alles sein, wenn ein korrektes Modell angenommen wird.

Im Modell der Flachen Erde dreht sich die Sonne auf einer (annähernden) Kreisbahn um den Beobachter, weshalb es nur natürlich ist, dass dieser sie beispielsweise von Berlin aus unter den durch Beobachtung erkannten Bedingungen (Sonne zur Sommersonnwende über dem nördlichen Wendekreis) während eines bestimmten Teils des Jahres und zu bestimmten Tageszeiten hinter sich stehend wahrnimmt, wenn er nach Süden blickt. "Hinter sich" bezeichnet für einen nach Süden blickenden Beobachter (wie weiter oben ausgeführt) die nördliche Richtung.

Das Modell der Flachen Erde vermag einige der grundlegendsten Beobachtungen, die Position des Sonnenauf- und -untergangs über das Jahr z. B. in Deutschland, wesentlich besser abzubilden als das HUM, das sie, wie gezeigt, überhaupt nicht abbilden kann, womit das HUM wieder einmal als das entlarvt ist, das es von Anfang an war: Unfug über Unfug, vermutlich nur ersonnen und wider besseren Wissens bis heute aufrecht erhalten, um die Männer, Weiber sowie deren Sprösslinge, die auf dieser schönen flachen Erde leben, zu verwirren und zu manipulieren.

sonneaufgangspunkte

 

Abbildung 7: Schematische Darstellung der sich von Deutschland aus über das Jahr ergebenden Sonnenläufe über einer flachen Erde.
Der weiße Kreis hat einen maßstäblichen Radius von 10.000 km und beschreibt den Abstand vom Beobachter, innerhalb dessen die Sonne sichtbar ist.
Die Schnittpunkte dieses Kreises mit dem nördlichen Wendekreis, Äquator und südlichen Wendekreis definieren folglich die jeweilige Position auf der Kompassrose (Himmelsrichtung) des Sonnenauf- und untergangs in Relation zum Betrachter sowie die Tageslänge in Abhängigkeit von der Jahreszeit.

Warum kann der Azimut die Sonnenaufgangsposition im Kugelerde-Modell (HUM) korrekt beschreiben?

Die Antwort auf diese Frage ist einerseits sehr einfach. Andererseits ist die Frage schon falsch gestellt 😱, denn: Der Azimut ist vollkommen unabhänig vom verwendeten Modell!

Aus den in Abbildung 7 schematisch aufgezeigten Gründen - Modell der flachen Erde! - geht die Sonne zwischen Äquinoktien und Sommersonnwende um so weiter nördlich auf - und wieder unter - je weiter nördlich sich der Beobachter befindet.
Und nun entzaubern wir die Angelegenheit ein für alle Mal:

In die Formel zur Berechnung des Azimuts geht nichts weiter ein als diese 3 Paramter - siehe Wikipedia:

1.) der Breitengrad - sic!
2.) der Längengrad
3.) die Deklination des Gestirns, also der Winkel (zum Horizont), unter dem in unserem Fall die Sonne beobachtet wird.

Breitengrad und Längengrad sind reine Kreiselemente und auch die Deklination ist eine Winkel-, also eine Kreisfunktion. Der Azimut ist nicht an eine Kugel gebunden!

Alle 3 sind vollkommen unabhänig davon, ob die Sonne über einer angeblichen Kugel oder einer flachen Ebene beobachtet wird. Ohnehin sind alles reine Beobachtungsparameter (Breiten- und Längengrad sind sogar rein definierte Parameter), die, wie schon ganz am Anfang ausgeführt, nicht das geringste über die Gültigkeit eines Modell aussagen, dessen einzige Aufgabe darin besteht, alle realen Beobachtungen korrekt abzubilden.
Der Azimut kann also auch unter der Annahme einer Erdkugel für jeden Breiten- und Längengrad korrekt berechnet werden. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass das Kugelerdemodell die tatsächlichen Verhältnisse korrekt abbilden kann.

Hier noch eine Anmerkung der Vollständigkeit halber: Auf der südlichen Erdhälfte, also südlich des Äquators, sind die Verhältnisse gespiegelt. Die Sonne geht hier im "Südsommer" (unser "Nordwinter") also um so südlicher auf und unter, je südlicher der untersuchte Breitengrad ist.
Dies wirft für das Modell der flachen Erde - das HUM gibt sich ungeachtet der hier beschriebenen Tatsachen und Ungereimtheiten einfach wieder mit dem faktisch beobachteten Azimut zufrieden - vollständig neue theoretische Fragen auf, denn es ist schlechterdings unmöglich, dass eine um den "Nordpol" der flachen Erde kreisende Sonne südlich des südlichen Wendekreises südlich auf- und untergehen kann. Südlich des südlichen Wendekreises muss nur eine Sonne permanent als im Norden stehend wahrgenommen werden.
Die theoretische Lösung dieses Problems habe ich in meinen Artikeln zur "Mehrsonnen-These" zu unternehmen versucht. Auf youtube gibt es derzeit mindestens ein Video, das zwei Sonnen (über Manhattan) zeigt.

Epilog

Nach diesen hier vorgestellten Untersuchungen betrachte ich das HUM als eines der bei weitem dümmsten Modelle zur Irreführung, das jemals von Menschen ersonnen wurde.
Schlimm genug, dass ich so lange darauf hereingefallen bin.
Es war keine gute Idee, die Verhältnisse von Kreisbahnen der Gestirne über einer flachen Erde einem Kugelmodell aufzuzwingen und sich dadurch jede Menge Probleme einzuhandeln, schon grundlegendste und für jeden interessierten Laien nachvollziehbare Naturbeobachtungen wie den Lauf der Sonne nicht zutreffend im Modell abbilden zu können.
Die hier aufgezeigten Diskrepanzen zwischen Modell und beobachtbarer Wirklichkeit kann jeder erkennen, der erkennen will, womit das Kugelerde-Modell und damit das gesamte HUM sofort in sich zusammenfallen und als bestenfalls inkorrekt, schlechtestenfalls als Lug und Trug, offenbar werden.
Diejenigen, zu denen ich auch gehöre, die sich jahrelang, teils jahrzehntelang, täuschen ließen, konnten nur durch eine sehr gut geölte Indoktrinationsmaschinerie in die Irre geführt werden, die schon im Kindergarten, spätestens aber in der Schule nichts anderes als das HUM als faktische Wahrheit verkauft. Die jahrhundertelange Verbreitung des HUM als angebliche Wahrheit über "unsere Erde", "unser Sonnensystem" und "das Weltall" im allgemeinen entspricht in allen Elementen einer generalstabsmässig organisierten und durchgeführten PsyOP.
Wie sagte schon Abraham Lincoln, dem das nachfolgende Zitat zugeschrieben wird: "Man kann das ganze Volk eine Zeit lang täuschen und man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen, aber man kann nicht das ganze Volk die ganze Zeit täuschen. "

Wer nicht erkennen will, lasse sich gerne weiter von Protagonisten einer anscheinend vollkommen aus dem Ruder gelaufenen, um sich selber rotierenden Pseudo-Wissenschaft für dumm verkaufen, die meiner Ansicht nach noch nicht einmal diese Bezeichnung verdient hat, weil sie sich immer mehr von der Realität entfernt und zur reinen Propaganda-Maschinerie verkommt.

Die Zeit des Erwachens ist Jetzt.

Zum Schluss ein Bonus für alle, die bis hierher durchgehalten haben 😉: Wer möchte, kann sich über den nachfolgenden link meine "Flat Earth Hymn" herunterladen. Viel Freude damit!

Wer's lieber deutsch und "episch" mag 😇:

Meins ist das nicht, aber eine gute Bekannte hat sich das so gewünscht...


Und noch ein weiterer Bonus: mich hat "der Hafer gestochen" und ich habe mich am 02.07.2024 mit ChatGPT (Version 4) über das hier behandelte Thema unterhalten. ChatGPT 3 war laut Wikipedia bereits mit 175 Milliarden Parametern trainiert worden. Das Transkript dieser Unterhaltung könnt Ihr Euch hier herunterladen:

Wir sehen, wie sich diese künstliche angebliche "Intelligenz" sehr schnell in logische Widersprüche verwickelt und sich als angebliche "Erklärung" oder "Begründung" in den rein deskriptiven Azimut (zusammen mit dem Mantra aus Erddrehung und Neigung der Erdachse flüchtet), der, noch einmal, ein horizontaler Winkel auf einer flachen 😎 Kompassrose ist.

Hier das Transkript mit claude.ai. Diese "KI" kann, im Gegensatz zu ChatGPT, Bilder analysieren, weshalb ich sie verwendet habe, um das in Abbildung 1 thematisierte Problem mit mir zu diskutieren. Das Ergebnis war einerseits recht enttäuschend, andererseits wurden keine Aspekte vorgebracht, die meine Überlegungen widerlegen würden oder könnten.